Es wird morgen echte "Chemtrails" geben!
Qualitäts-Chemtrails von der NASA
(das hättet Ihr wohl nicht gedacht, das ich sowas mal schreibe oder? :-)
Es handelt sich dabei um ein Experiment namens Anomalous Transport Rocket Experiment (ATREX) mit den man bisher kaum erforschte Höhenwinde erforschen will. Und diese Winde sind wirklich hoch - in ca. 85 bis 150 Kilometer Höhe - und sehr aussergewöhnlich! Sie wehen an der "offiziellen" Grenze zum Weltraum, der sog. Kármán-Linie und erreichen Geschwindigkeiten von 320-480 Km/h (200-300 mph). Man will 5 Raketen nachts zeitversetzt in diese Höhe schicken, die dann eine Chemikalie freisetzen, die beim Kontakt mit Sauerstoff leuchtend verglüht. Die dadurch erzeugten Leuchtstreifen werden vom Boden von mehreren Orten aus gefilmt, um an deren Ausbreitung mehr über diese Winde zu erfahren.
Erstmal sollten wir uns über die Höhenverhältnisse im klaren werden.
Gerade die Anhänger der eigentlichen Chemtrail-Hypothese (Flugzeuge sprühen heimlich irgendetwas) zeigen meist ein erschreckendes Unwissen über die Atmosphäre und ihren Aufbau. Sie können Höhenangaben einfach nicht einordnen. Damit uns nicht derselbe Fehler passiert, schauen wir uns mal die bekanntesten "Dinge" im Himmel anhand dieser massstabgerechten Grafik an.
(Ich hab sie etwas verkleinert, damit Euere Scrollräder geschont werden)
mit aktuellen bzw. bekannten Objekten ergänzte Grafik, Original von der NASA
Ich fasse mal das oben gezeigte kurz zusammen:
Wie man sieht, habe ich die leeren Flächen mit etwas bekannteren Beispielen gefüllt. Das Atrex-Experiment wird in 80-150 Kilometern Höhe stattfinden. Das ist etwas tiefer als die Höhe bei der um die Erde kreisende Satelliten von der Atmosphäre gebremst werden und deswegen herunterfallen. Dieses Experiment ist also dem Weltraum näher als dem Boden. Und erst ab dieser Höhe zeigt Haarp überhaupt erst eine Wirkung (wenn es aktiv ist), denn dieser Teil der Atmosphäre wird wegen der dort anzutreffenden Ionen auch Ionosphäre genannt. Leider gibts mehr als genug Leute, die glauben, dass die niedrigen Wolken über ihren Dorf von Haarp gesteuert werden. Weit gefehlt, bis zu den normalen Wolken des Wetters sind noch 70 KM Platz, und die Strecke zwischen Dorf und Haarp in Alaska kommt auch noch hinzu. Weiter wird von Chemtrail-Gläubigen auch gerne eine Sendung mit Professor Heinz Haber über Wettermanipulation erwähnt, doch sagt Haber ausdrücklich, das man die Partikel zur Reflexion des Sonnenlichtes in eine Höhe von mind 50 Kilometer ausbringen müsse, diese Höhe sei (für das Gelingen) kritisch. 50 - Kilometer, da befinden wir uns quasi in der "Mitte" zwischen Boden und Weltraum. Nun das nächste Beispiel: Das Video von den Lego-Raumschiff an einem Wetterballon - dieser Ballon erreichte nach den Angaben des Machers eine Höhe von 37 Kilometer, das ist durchaus realistisch - und das Video sah doch schon so aus, als wenn es "im Weltraum" gewesen wäre. Die nächste Etappe: Vorgestern sprang Felix Baumgartner aus einer Höhe von fast 22 Kilometern aus einer an einem Ballon hängenden Kapsel, das war ein Testsprung zur Vorbereitung auf seinen Weltrekordversuch, den er aus einer Höhe von 37 Kilometern machen will um als erster Mensch ohne Flugzeug oder Rakete die Schallmauer zu durchbrechen. In etwa dieser Höhe bei 20-25 Kilometer können Kampfjets maximal fliegen. Diese Höhe ist auch deswegen interessant, weil die Chemtrail-Anhänger gerne auf Studien über das "Ausbringen von Aerosolen in der Stratosphäre" verweisen, in denen aber eigentlich diese Höhe (meistens werden 25-30 KM Höhe angegeben) gemeint ist. So hoch fliegt aber kein normales Verkehrsflugzeug, die Reisehöhe der Verkehrsflugzeuge ist zwischen 9 und 11 Kilometern, technisch könnten sie max. 14 KM Höhe erreichen.
Und schliesslich: das uns allen am naheliegenste Beispiel: In der Höhe von 1-10 Kilometern spielt sich größtenteils unser alltägliches Wetter ab.
Zurück zum ATREX-Experiment
Chemtrails made by NASA:
Wenn das Wetter es erlaubt (Der Starttermin wurde inzw. zweimal verschoben, ich schreibe diesen Artikel weil es eigentlich heute geschehen sollte), werden morgen Nacht von den Wallops-Islands (Virginia) fünf Höhenforschungsraketen des Typs Black Brent in kurzen Abständen gestartet werden, um über den Atlantik ab den Höhen zwischen 80 bis 150 Kilometern an geplanten Orten Trimethylaluminium (TMA) - auszusetzen. (Ja, liebe "Chemmies", das ist eine Form von Aluminium - aber lest bitte weiter, bevor Ihr in Begeisterung verfallt)
Auf dieser Karte sind die geplanten Orte zum Auslassen der Chemikalie und die Beobachtungspunkte eingezeichnet:
(Quelle: NASA)
Wer sich also zufällig an der Ostküste der USA befindet, sollte sich das nicht entgehen lassen, das wird eine beeindruckende Ligth-Show geben. Aber viel wichtiger ist, das man durch dieses Experiment einer der rätselhaftesten Schichten unserer Atmosphäre besser verstehen wird.
Bei den Abstürzen des Satelliten RoSat und der Marssonde Phobus-Grunt fragten viele "Warum kann man das mit der heutigen Technik nicht genauer vorhersagen?". Das hat viele Gründe, und als zufällig am Heiligabend eine Sojus-Endstufe über Mitteleuropa verglühte, waren diese Fragen besonders laut. Der niederländische Amateur-Astronom Marco Langbroek erklärte es imho am besten, der Weltraumjournalist Daniel Fischer schwitze Wasser und Blut in seiner Live-Verfolgung (Danke dafür nachträglich) und auch ich schwitzte etwas in diversen Foren.
Man spührt die vorhandene Wissenslücke, wenn man sich mit diesen Bereich der Atmosphäre beschäftigt.Wie soll man einen Wiedereintritt eines Satelliten vorhersagen können, wenn schon am Anfang des Wiedereintritts solche kilometerbreiten, aber unerforschten Schichten mit extremen Winden Einfluss nehmen? (von anderen Problemen - Stichwort "Klima" ganz abgesehen, aber das würde hier zu weit führen)
Einfach gesagt. Wir wissen zuwenig über diese Winde in den höchsten Schichten der Atmosphäre. Dieses Experiment wird uns mehr Wissen über diese Grenzschicht zwischen Weltraum und Himmel bringen.
Die Nasa veröffentlicht dazu auch noch dieses Video:
Aber Trimethylaluminium - ist das nicht wahnsinnig gefährliches Zeug?
Ja, diese Chemikalie ist im Labor extrem riskant, so schreibt z.B. die deutsche Wikipedia: "Die Flüssigkeit geht an der Luft spontan in Flammen auf und reagiert explosionsartig mit Wasser" (die englische Version ist ausführlicher). Im Labor möchte man natürlich vermeiden, dass es heftig knallt und brennt, wenn schon nur etwas Luft an diese Chemikalie kommt...
Aber wenn man Bilder aus kilometerweiter - also sicherer - Entfernung machen will, ist genau das ideal. Das Zeug lösst sich spektakulär selbst in seine Grundbestandteile auf, wenn es mit Teilen der Atmosphäre (Wasser oder Sauerstoff) in Kontakt kommt. Und die Grundbestandteile, in die es sich in mind. 80 Kilometern Höhe auflöst sind: Aluminiumoxid (hat ganz andere Eigenschaften als Aluminium, liebe Chemmies), Wasserdampf und Kohlendioxyd. Das Zeug pusten wir alle direkt oder indirekt jeden Tag in die unteren Luftschichten, die uns wesentlich näher sind - und atmen es ein!
Und jetzt mal ganz ehrlich...
Wo dieses Experiment stattfindet, das ist die Höhe, in der Meteore, Satelliten und Raketenstufen verglühen. Wer jetzt "Skandal" schreit, sollte überlegen, wieviel Raktenstarts die letzen Jahre, Monate, Wochen gemeldet wurden... Von jeder Rakete fallen ca. 95% wieder auf die Erde zurück. Und die Raketen bestehen nicht aus biologisch-abbaubaren Bio-Rohstoffen. Es kommt wesentlich mehr von da oben herunter, als man aus den Medien (egal ob alternativ oder Mainstream) erfährt, siehe diese Liste oder diese Grafik. Warum wird das nicht tagtäglich in den Nachrichten gemeldet? Weil das meiste in der Atmosphäre verglüht oder durch sie neutraliert - also in ungefährlichere Bestandteile zersetzt wird. Und was auf natürlichem Wege über Meteoriten und Staub täglich herunterkommt, ist gar nicht mitgezählt.
Jeden Tag fallen geschätzte 40 tonnen Meteroitenstaub inform von Mikrometeoriten auf die Erde herab - ohne das wir deren Zusammensetzung kennen. Die Atmosphäre schütz uns sehr effektiv von allen möglichen Kometenstaub, Mikro-Meteoriten etc.
In unserer Kultur gilt es ja sogar als ein Zeichen von Glück, wenn man sowas als Sternschnuppe herunterkommen sieht.
Kaum jemand weiss z.B, das die Ausdünstungen von Kometen zu einem Grossteill aus Cyanwasserstoff (aka Blausäure) bestehen - das ist ein chemisch sehr einfaches Molekül und deswegen im Weltraum gar nicht mal so selten. Solches Zeug regnet andauernd vom Weltraum auf uns herab. Die gefährlichen Moleküle überleben aber glücklicherweise die chemischen und physikalischen Vorgänge in unserer fast hundert kilometer dicken Atmosphäre nicht....
Mal ganz einfach gefragt:
Wenn es in einer Chemie-Fabrik 100 Kilometer entfernt ein Unfall gibt - sowas kommt ja durchaus mal vor - machst Du dann die Fenster und Türen zu und gehst nicht mehr raus? Dieses Experiment wird in 80-90 KM Höhe über den Atlantik an der US-Ostküste stattfinden also praktisch am anderen Ende der Welt.
Dieses Experiment wird unser Planet ziemlich locker verschmerzen können, zumal es nicht das erste mal ist, das man sowas macht. Und wer sich gerade an der Ostküste der USA befindet, der bekommt garantiert eine tolles Feuerwerk zu sehen. Achja, in Feuerwerkskörern steckt ja auch oft die andere "Chemtrail-Chemiekalie" namens Barium drin.
Also ich drücke die Daumen, dass das Wetter gut genug ist. Es soll sich ja auch lohnen, denn je besser das Wetter und je besser die erforschten Daten, desto mehr lernen wir über die Winde in dieser ziemlich unbekanten Schicht der Atmosphäre.
______ Update _______
Inzwischen ist das experiment durchgeführt worden, nachdem es mehrmals wegen schlechter Witterungsbedingungen und einmal wegen Fischerbooten in der Sperrzone verschoben werden musste. Diverse Chemtrail- und Haarp-Gläubige vertreten ja die Meinung, das Wetter werde bereits jetzt kontrolliert und es fände sogar ein geheimer "Wetter-Krieg" statt. Tja, dann verstehe ich aber nicht, dass sie den Start für dieses Experiment wegen den ungünstigen Wetterbedingungen so oft verschieben mussten.
Aktuelles vom Atrex-Experiment gibt es hier:
http://galaktische-bloederation.blogspot.com/2012/03/heute-ist-es-passiert-echte-chemtrails.html
Kompliment, wieder ein interessanter Artikel. Nur leider werden die, die es lesen sollten, nicht weit über die Überschrift hinaus kommen.
AntwortenLöschenDankeschön, aber genau deswegen wollte ich das Grundlegenste (was passiert wo in der Atmosphäre) möglichst früh unterbringen.
AntwortenLöschenUnd immerhin hast du ja Bilder im Artikel. Das ist fast so viel wert wie Youtube-Videos. Damit dürftest du die Wahrnehmungsschwelle der Chemmies überschreiten können.
LöschenIch hoffe auch auf gutes Wetter.
Und wie immer: gute Arbeit, FZG.
Schöne Bilder.
AntwortenLöschenIch betrachtete sie einige Zeit, bis ich bemerkte, dass dort leider auch Text zu lesen wäre :(
Der Start ist wegen schlechten Wetters verschoben worden.
AntwortenLöschenaktuelle Infos gibt es hier
Also leben wir noch in einer chemtrail-freien Welt :-D
Wieder mal ein super Artikel. Verzeihst mir sicher meine satirische Einleitung mit dem "seriös" und "kann geholfen werden" ;-)
AntwortenLöschenjojo!
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